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Jo warf einen letzten Blick in den Spiegel neben der Wohnungstür, rückte ihre randlose Brille zurecht und schulterte ihre Umhängetasche, in der das geheimnisvolle Foto mit dem Gartentor steckte. Newton schnurrte ihr ein skeptisches „Bis später“ entgegen, bevor er sich demonstrativ zusammengerollt auf seinem Lieblingsplatz niederließ. Auf dem Weg zum Café „Kaffeeklatsch“ schob Jo das Fahrrad langsam an den bunten Fassaden vorbei, ihre Gedanken kreisten wie Räder, die nicht ganz rund liefen. Sie zog das Foto aus der Tasche und betrachtete es noch einmal: ein verwittertes Gartentor, überwachsen von wildem Efeu, darauf die Zahl 27. Etwas in ihr regte sich bei dem Anblick, wie ein Echo aus der Vergangenheit, dessen…

Der Morgen tastete sich vorsichtig durch Johanna Webers Wohnung – ein schüchternes Licht, das sich an den Rändern der Vorhänge entlangschob und helle  Schlieren auf den Boden warf. Es roch nach Papier, nach altem Holz und dem letzten Rest Kaffee vom Vorabend. Jo, wie sie einfach genannt wurde, stand barfuß in der Küche, rührte in einem Becher kalten Mokka, mehr aus Gewohnheit als aus Genuss. Newton hatte sich auf dem Sessel zusammengerollt, ein Wollknäuel mit Ohren. Die Welt war noch ruhig, als wolle sie ihr Zeit lassen. Im Flur blieb Jo stehen, der Becher in der Hand. Der antike Spiegel ihrer Großmutter hing schief über der Kommode, das Glas leicht…